Warum Kunststofffenster in Deutschland so beliebt sind

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Wer sich heute für den Neukauf von Fenstern entscheidet, der wählt meist Kunststofffenster – aber nicht mangels Alternativen, sondern aufgrund der vielen Vorteile. Natürlich können auch Aluminium- und Holzfenster punkten, doch die Kunststofffenster vereinen die meisten Vorteile in sich. Und die liegen nicht ausschließlich im Preis.

 

Wo liegen die Vorteile der Kunststofffenster?

Kunststofffenster überzeugen natürlich in erster Linie durch ihren Preisvorteil. Da das Material Kunststoff sehr einfach zu bearbeiten ist und sich günstig herstellen lässt, sind auch Kunststofffenster wesentlich preiswerter als Holz- oder Aluminiumfenster. Die einfache Verarbeitung sorgt außerdem dafür, dass Kunststofffenster selbst in außergewöhnlichen Formen erhältlich sind. So sind asymmetrische Fenster oder auch Rundbogenfenster denkbar.

Gleichzeitig können Kunststofffenster optisch überzeugen, da sie in vielen verschiedenen Dekoren gefertigt werden können. Das heißt, dass sie sowohl in Holzoptik als auch in zarten Pastell- oder knalligen Neon-Farben gestaltet werden können. Dies geschieht in der Regel mit Hilfe von Dekorfolien oder Alu-Aufsatzschalen. So lassen sich Kunststofffenster optimal den eigenen Vorstellungen anpassen.

Ebenfalls ist der Pflegeaufwand beim Kunststofffenster deutlich geringer als etwa beim Holzfenster. So benötigt es keinen regelmäßigen Schutzanstrich, sondern nur eine Reinigung mit einem feuchten Tuch. Außerdem ist das Material Kunststoff unempfindlich gegenüber Witterungseinflüssen und Co., die Farben verblassen nicht und der Fensterrahmen verzieht sich in der Regel nicht.

Nicht zuletzt erfüllen Kunststofffenster auch alle Anforderungen an die Wärmedämmung, die der Gesetzgeber vorschreibt. So erreichen sie die laut Energieeinsparverordnung (EneV) vorgegebenen U-Werte nicht nur, sondern unterschreiten diese sogar bei einigen Modellen noch.

 

Kunststofffenster und Wärmedämmung

Der Gesetzgeber sieht für neue Fenster folgende Grenzwerte vor:

  • Allgemeine Fenster – max. U-Wert = 1,3 W/m²K
  • Dachflächenfenster – max. U-Wert = 1,4 W/m²K
  • Passivhausfenster – max. U-Wert = 0,8 W/m²K

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Diese Grenzwerte gelten für Neubauten generell und in Bestandsbauten, sobald dort mehr als 20 Prozent der Fenster ausgetauscht werden. Moderne Kunststofffenster erreichen diese Werte mühelos, können sie durch gezielte Verwendung von Bauteilen sogar noch deutlich unterschreiten. Käufer müssen dazu wissen, dass der U-Wert sich aus dem U-Wert der Verglasung (Ug) und dem U-Wert des Fensterrahmens (Uf) zusammensetzt. Bei diesem Gesamt-U-Wert des Fensters spricht man auch vom UW-Wert.

Er beschreibt, wie viel Wärme über das Fenster verloren geht – bezogen auf einen Quadratmeter Fensterfläche. Die Angabe erfolgt in Watt pro Quadratmeter Kelvin (W/m²K). Je geringer der U-Wert, desto besser ist die Wärmedämmung. Und das spart langfristig Heizkosten und führt zu einem besseren Raumklima in den eigenen vier Wänden. So lässt sich gleichzeitig der Wohnkomfort erhöhen.

Die Wärmedämmung kann durch die Verwendung eines Glasabstandhalters verbessert werden. Hier lässt sich die warme Kante realisieren, die die Wärmeverluste am Glasrandverbund deutlich reduziert. Auch eine dritte Mitteldichtung, die bei einigen Fenstern schon serienmäßig enthalten ist, bei anderen optional zugebucht werden kann, verbessert die Wärmedämmung. Die Fensterrahmen selbst sorgen durch die integrierten Luftkammern für eine bessere Dämmung des gesamten Fensters. Im Schnitt werden fünf bis sieben Luftkammern in den Kunststoffrahmen integriert. Nicht zuletzt werden heute ausschließlich Fenster mit einer Zwei- oder Dreifachverglasung angeboten, so dass auch diese die Wärmeverluste über das Fenster deutlich zu reduzieren vermögen. Die Dreifachverglasung kommt häufig beim Passivhausfenster zum Einsatz, hat allerdings auch ein hohes Eigengewicht, was beachtet werden muss.